Der MSV Duisburg hat den siebten Sieg in Folge in der Regionalliga West verpasst, geht nach der 3:4-Heimniederlage gegen Gütersloh dennoch als Tabellenführer in die Winterpause. Vorweihnachtsstimmung sollte unter den 13.297 in der Schauinsland-Reisen-Arena aber nicht aufkommen. Der Grund: die Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Florian Visse.
Erstmals in der laufenden Spielzeit kassierten die Zebras vier Gegentore, die beste Abwehr der Liga präsentierte sich ungewohnt wacklig. Natürlich mussten sich die Duisburger mit Blick auf das Ergebnis in erster Linie an die eigene Nase fassen. Für großen Ärger im MSV-Lager sorgte aber auch die schlechte Leistung von Schiedsrichter Visse.
Neben den beiden fragwürdigen Elfmetern im ersten Durchgang ließ der Unparteiische nach Ablauf der zweiten Hälfte nur vier Minuten nachspielen. Für Dietmar Hirsch die Krönung eines bitteren Nachmittags: „Es war manchmal ein bisschen merkwürdig. Wir hatten neun Wechsel in der zweiten Halbzeit. Der Gütersloher Torwart wurde gefühlt 64 Mal angehalten, mal ein bisschen schneller zu machen. Da muss man zehn Minuten nachspielen lassen.“
Der Trainer stellte zudem klar, dass die Fehlentscheidungen zu unglücklichen Zeitpunkten Wirkung bei den Spielern hinterlassen hätten. „Aber das haken wir ab und können wir nicht mehr beeinflussen. Trotzdem soll das nicht heißen, dass wir die Gegentore nicht selbst verschuldet haben. Wir haben kein gutes Spiel gemacht“, bemängelte der Trainer, der am Sonntag seinen 53. Geburtstag feierte.
Während der 90 Minuten hielt es Hirsch wie so oft nicht auf seinem Stuhl. Schon im ersten Durchgang sah der 52-Jährige seine vierte Gelbe Karte in dieser Saison. Verwarnungen bleiben zwar ohne Konsequenz. Nach Abpfiff rannte Hirsch sofort auf die Referees zu und äußerte seinen Unmut. Die Folge: glatt Rot und damit eine Sperre. Mit lauten „Schieber“-Rufen und Regenschirmen musste Visse in die Katakomben begleitet werden.
Hirschs Kontaktversuch danach blieb ohne Erfolg, die Schiedsrichter ließen den wütenden Trainer nicht in ihr Zimmer. „Die hatten gerade eine Besprechung. Ich denke, wenn man sich als Trainer und Spieler danach die Hand gibt und die erste Emotionalität ist so ein bisschen runter gegangen, dann kann man vielleicht auch mal den Trainer reinlassen. Aber es ist, wie es ist.“
Das erste Restrundenspiel bei Türkspor Dortmund in Hagen wird der MSV dann ohne die Kommandos ihres Trainer überstehen müssen.